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    Wie Spaziergänge die Atmung anregen können

    Uns alle umgibt ein Mikroklima, sobald wir vor die Haustür treten: Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Wind wirken auf den Organismus ein. Ein passives Atemtraining kann durch regelmäßiges Spazierengehen geschehen: Viele SeniorInnen halten sich vorrangig drinnen auf, die Umwelteinflüsse draußen wirken stimulierend auf den Kreislauf. Unterstützt durch die moderate Bewegung des Gehens vertieft sich die Atmung fast von allein. Selbst diejenigen, die nur im Rollstuhl geschoben werden, erhalten durch Lufttemperatur und -feuchtigkeit Impulse für die Lungenfunktion, die in Innenräumen fehlen. Wir alle kennen das Gefühl, an sehr frostigen Wintertagen die Tür zu öffnen und aufgrund der trockenen, eisigen Luft erstmal einen Atemzug lang aussetzen zu müssen, bevor wir durchatmen können. Oder das…

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    Pustespiele mit Senioren

    In der logopädischen Therapie gibt es diverse Pustespiele, um das kindliche Wachstum der mimischen Muskulatur zu unterstützen. Auch für SeniorInnen können Spiele zur Luftstromlenkung hilfreich sein: Durch die dynamische Ausatmung füllt sich das Vakuum in der Lunge anschließend umso kraftvoller, eine Vertiefung der Atmung kann damit angeregt werden. Viele SeniorInnen haben unbewegliche, fast maskenhafte Gesichtszüge. Jede Art von mundmotorischer oder myofunktioneller Aktivierung hilft, die Mimik anzuregen. Damit ein geführter Luftstrom entsteht, braucht es eine Grundspannung sowie eine Rinnenbildung der Zunge. Die Lippen werden gespitzt, um die Luft nach vorn zu leiten. Beides wird durch Pustespiele trainiert. Dabei gibt es zwei grundlegend unterschiedliche Spielarten: Das Wegpusten und das Ansaugen. Beim Wegpusten…

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    Wie duftet der Frühling? Moos, Gras, Harz und Blüten wecken die Lebenslust

    Wenn die Temperaturen steigen, gibt es Momente, in denen ich unterwegs auf dem Rad unwillkürlich innehalte und aufgeregt wie ein Kaninchen schnuppere: Plötzlich duftet es nach Frühling! Doch wie entsteht dieser Eindruck? Manchmal ist es der Geruch von feuchtem Moos, das frisch austreibt, oder vom ersten Rasenschnitt. Wenn die Baumsäfte steigen, um den Austrieb von jungen Blättern oder frischen Nadeln vorzubereiten, ist manchmal der Geruch von Harz wahrnehmbar. Auch der Duft von Narzissen kann an windstillen Tagen plötzlich in unsere Nase steigen. Hochaltrige Menschen, die keinen Lebensmut mehr haben, zeigen dies oft durch eine eingesunkene Haltung und eine flache Atmung. Um sie für einen Moment aus der Resignation zu locken…

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    Wie die Atmung hilft, Sorgen wegzuschieben

    Weiterhin darf ich keine Atemfreude-Gruppen anbieten, sodass ich mich darauf fokussiere, das psychische Wohlbefinden der SeniorInnen zu unterstützen. Eine Möglichkeit, Bedrückendes loszuwerden und innerlich Distanz dazu aufzubauen, ist das „Sorgen wegschieben“. Dazu setzen wir uns aufrecht hin und legen die Hände geöffnet und mit den Handflächen nach oben gedreht auf dem Schoß ab. Zu Beginn lassen wir den Atem strömen und beobachten ihn einfach nur. Dann verlängern wir den Ausatem minimal und bauen etwas Druck auf, während die Luft aus uns strömt. Dies gelingt zum Beispiel durch Schnauben, Zischen oder die Lippenbremse: Der Ausatem wird auf diese Weise intensiviert und verlängert. Mehrere Atemzüge hindurch atmen wir bewusst kräftig aus. Nach…

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    Presse: Trotz Lockdown engagiert für mehr Lebensfreude unterwegs

    Leider pausiert die „Atemfreude“ derzeit, weil wir selbst kleine Gruppen nicht mehr anbieten dürfen. Auch das gesamte Adventsprogramm ist gestrichen, mein Bücher-Club, der Nachmittag zum Basteln von Grußkarten und Falten von Sternen, meine Andacht mit Erlebnischarakter, das kreative Schreiben…. alles fällt aus. Also versuche ich, die Bastelmaterialien mit einer handschriftlichen Anleitung in Päckchen verpackt ins Appartement zu schmuggeln. An die Rezeption lege ich die „Andacht im Umschlag“, sodass alle Interessierten anhand meiner Lieder und Texte einen spirituellen Input bekommen. Nun besuchte mich die Pressevertreterin der Residenz und schrieb einen Artikel über meinen Einsatz: Eine Zauberin der Lebensfreude

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    Mut zur Wiederholung: Warum das Atemtraining auch „alte Bekannte“ enthalten darf

    Durch Corona ist mein Tagesablauf deutlich enger getaktet, zur Vorbereitung von Veranstaltungen und Gruppen bleibt mir weniger Zeit. Und diese Zeit wird überproportional oft unterbrochen… Entsprechend greife ich gern in meinen großen Fundus, um eine Atemfreude-Stunde aus den letzten Jahren einfach zu wiederholen. Zu jedem Stundenentwurf schreibe ich, wann ich ihn durchgeführt habe, um den Überblick zu behalten. Dabei sind bestimmte Themen optimal in der warmen Jahreszeit von Mai bis August: Themen wie ein Besuch des Freibads, Urlaub in der Hütte in Schweden oder ein Sommerfest eignen sich zur Durchführung im Freien, was wir coronabedingt oft getan haben. Themen wie ein Tag im Künstleratelier, ein Abend am Kartoffelfeuer oder der…

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    Die Atemgymnastik war ja reichlich albern, aber Spaß gemacht hat es doch!

    Frau Asmussen* ist neu in der Residenz und nach drei Wochen, die sie primär mit traurigen Augen und ohne Kontakte verbrachte, geht sie jetzt konsequent zu möglichst vielen Gruppenangeboten. So besucht sie jedes Mal die Atemfreude, auch wenn sie nach dem ersten Termin unter dem Motto „Kindergeburtstag“ meinte: „Das war ja reichlich albern, aber tatsächlich hat es mir viel Spaß gemacht!“ Das nächste Thema war „Ein Tag im Zirkus“, also auch kein allzu seriöses Motto, aber Frau Asmussen trug es mit Fassung und sagte anschließend, die Übungen würden ihr gut tun. Letzte Woche gestaltete ich mit Chiffontüchern ein „Lagerfeuer“ in der Mitte des Stuhlkreises und leitete eine Atemfreude über Märchen…

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    Lachen und Bewegen: „Gruppenspiele für gute Laune“

    Seit einigen Jahren biete ich „Lachen am Morgen“ an, in der Gruppe stehen die gute Laune, die Vertiefung der Atmung und die Anregung des Kreislaufs im Mittelpunkt. In meinem neuen Praxisbuch „Gruppenspiele für gute Laune. Loslegen, Lachen, Überraschen“ versammle ich in acht Kategorien Übungen und Spiele zur ganzheitlichen Aktivierung von SeniorInnen. Ein Kapitel widmet sich schwungvollen Ideen für den Auftakt der Stunde, es schließen sich Wahrnehmungsübungen für alle Sinneskanäle an. Jeder Sinn wird in einem extra Kapitel behandelt, dabei stehen die bewusste Erfahrung und das Miteinander in der Gruppe im Vordergrund. Die Spiele haben keinen Wettbewerbscharakter, sondern sollen dazu anregen, trotz altersbedingter Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit zu entdecken, was alles…

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    Endlich geht es wieder los: Atemfreude trotz Corona

    Endlich dürfen wir uns in der Residenz in kleinen Kursen wieder treffen: Ich biete die „Atemfreude“ in kleinen Gruppen mit großem Abstand auf der Terrasse im Freien an. Unter starken Hygieneauflagen wie dem Temperatur messen, dem Eintragen aller Anwesenden, dem Desinfizieren der Hände und Stühle vor und nach dem Angebot startet die fröhliche Atemgymnastik endlich wieder! Da bei über 300 SeniorInnen in der Appartementanlage nur wenige gleichzeitig an der Gruppenstunde teilnehmen können, biete ich die „Atemfreude“ momentan gleich zwei Mal hinter einander an. Inzwischen hat sich eine feste „frühe Gruppe“ und eine feste „späte Gruppe“ etabliert, auch wenn manche Plätze von wechselnden Teilnehmenden besetzt werden. Dabei fällt mir deutlich der…

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    Verändert regelmäßige Atemgymnastik die Heilung von Lungenerkrankungen im hohen Alter?

    Als das Thema „Corona“ von einer entfernten Randerscheinung zum alles beherrschenden Thema wurde, dachte ich: „Mist, wie gut wäre es, jetzt belastbare Daten zu haben, wie Atemgymnastik die Heilungschancen von Lungenerkrankungen beeinflusst. Aber dazu hätte ich natürlich schon vor Jahren anfangen müssen zu forschen, jetzt mit dem Close-Down gibt es dazu keine Möglichkeit mehr.“ Leider ist das Anfertigen von wissenschaftlich abgesicherten Studien sehr aufwändig: Eine klar definierte Gruppe muss regelmäßig unter Beobachtung und mit begleitenden Messungen bestimmte Tätigkeiten vornehmen, während eine Kontrollgruppe gar nichts oder etwas anderes tut. Die Daten müssen mehrfach überprüft und mit weiteren Studiengruppen wiederholt werden, bevor Thesen über die gesundheitsförderlichen Aspekte eines Verfahrens behauptet (und bewiesen)…