Willkommen!

Atemfreude® ist mein Konzept für Atemgymnastik mit SeniorInnen. Wir bewegen uns, vertiefen den Atem und lachen miteinander. Dabei erleben wir gemeinsam eine fröhliche Geschichte, ohne den Raum zu verlassen: Wir brechen zu einer Kreuzfahrt auf, lassen uns zu einem Tag als verrückte KünstlerInnen hinreißen und richten ein Zimmer für´s Baby ein. Jede Atemfreude bringt ein belebendes Ereignis in die Gruppe: Eingeleitet mit einem stimmungsvollen Gedicht und abgerundet mit einem thematisch passenden Lied zum Abschied.

Grundprinzipien des Konzepts

  • Atemfreude ist das Wohlfühlen im eigenen Körper.
    Das Kursangebot löst Verspannungen, vertieft die Atmung, erhöht die Flexibilität der Muskeln und verbessert das Gleichgewicht.
  • Atemfreude ist eine Wertschätzung der eigenen Biografie.
    Sie aktiviert positive Erinnerungen und verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart.
  • Atemfreude ist eine Reise in eine Welt voller Möglichkeiten jenseits der momentanen Realität.
    Sie eröffnet Handlungsspielräume, regt die Fantasie an, verführt zu neuen Blickwinkeln.
  • Atemfreude ist der Schritt aus der Einsamkeit in ein fröhliches Gruppengeschehen.
    Freude an der Bewegung in Gemeinschaft steht im Vordergrund. Partnerübungen und gemeinsames Singen lassen Miteinander entstehen.

In der Mitte des Stuhlkreises baue ich ein „Bühnenbild“ auf, das als Kulisse die Fantasie anregen und optisch das Thema einleiten soll. Das Atemtraining beginnt mit einem Gedicht zur Einstimmung und für die passende Atmosphäre. Damit kommen die Teilnehmenden in der Gruppe an, schauen sich um und entwickeln einen ersten Eindruck von dem, was sie erwartet. Das Bühnenbild und einleitende Gedicht helfen auch Betroffenen einer Demenz, sich zu orientieren und auf die Atemübungen einzustellen.
Anschließend lockern wir Verspannungen und aktivieren den Körper von Kopf bis Fuß. Während dessen moderiere ich den Auftakt der Geschichte, die wir heute zusammen erleben. Der Kreislauf wird munter und Balanceübungen fördern eine aufrechte Haltung, die als Grundlage für die folgenden Bewegungen dient. Dabei wird der Atem direkt oder indirekt stimuliert: Öffnende Bewegungen des Brustkorbs weiten die Lunge und locken den Atem. Vertiefende Atemübungen und eine Phase der Atemwahrnehmung schließen sich an. Zwerchfellimpulse regen den größten Muskel unseres Körpers an und trainieren die Bauchmuskulatur.
Jede Übung wird als eine Aktivität im Rahmen der Geschichte dargestellt, sodass die Freude am Mitmachen im Vordergrund steht. Die indirekte Anleitung der Atemtherapie vereinfacht es dementiell veränderten Personen, der Gymnastik zu folgen. Zusätzlich wecken mimische Aufgaben das ganze Gesicht auf: Wir beißen in saure Zitronen, üben Luftküsse und brüllen wie Löwen. Seniorensport muss nicht dröge sein, wir kultivieren Lebenslust und Humor.
Zum Schluss singen wir zusammen bekannte Volkslieder. Dabei klingen die oft brüchigen Stimmen der hochaltrigen Personen durch die vertiefte Atmung und die aufrechte, entspannte Haltung deutlich klarer als sonst. Das gemeinsame Singen stärkt das Gruppengefühl und bildet einen runden Abschluss der Stunde. Als „Abschiedsgeschenk“ verteile ich einen philosophischen Impuls, damit die guten Gedanken noch nachhallen können.

Seniorengerechte Abenteuer

Jedes Mal rätseln die BewohnerInnen der Residenz vor der Stunde, welches Thema ich mir für heute ausgedacht habe. Dabei können sie sich darauf verlassen, dass Atemfreude immer ein fröhliches Ereignis voller Humor und Überraschungsmomente ist. Jedes Motto ist einzigartig und entführt die Teilnehmenden aus dem Alltag. Oft werde ich gefragt, wie es mir gelingt, die Gruppe immer mit einem neuen Abenteuer zu begeistern. Zum Glück sprudeln die Inspirationen zuverlässig… Schon während ich in der Mitte des Stuhlkreises das Bühnenbild aufbaue, werden mir von vielen Teilnehmenden Ideen zugerufen, wohin uns die Geschichte heute trägt. Wer erfolgreich das Motto entschlüsselt, genießt bereits vor Beginn des Kurses das erste Erfolgserlebnis.
Gummibärchen zum Lutschen, Wattebäusche zum Pusten und Schmetterlinge zum Fliegenlassen gehören zu den Überraschungen, die ich aus meinem Korb zaubere. Dabei verlassen die Senioren immer mehr ihre Komfortzone und probieren zunehmend Neues aus. Während der Atemwahrnehmung schließen sie inzwischen vertrauensvoll die Augen und lassen innerlich los. „So modernen Kram“ wie Atemsprechzeichen füllen sie begeistert mit Leben. Und Partnerübungen, die dynamisch quer durch den Raum stattfinden, muss ich inzwischen nachdrücklich beenden, weil kaum jemand auf den eigenen Stuhl zurück möchte… Jenseits von Sitzgymnastik und Rollatortanz ist so viel Lebensfreude und Blödsinn möglich, wenn innere Hemmungen fallen gelassen werden und Einzelne sich als Gruppe erleben!

Atemfreude® ist eine beim Deutschen Marken- und Patentamt eingetragene Marke auf Marie Krüerke.