• Allgemein

    Mit Tiermasken die Stimme lustvoll anregen

    Wie bringen wir hochaltrige Menschen im Rahmen der „Atemfreude“ dazu, ihre Stimme spielerisch einzusetzen? Geräusche zu produzieren, zu tönen, zu schnaufen, zu quieken oder zu jaulen? Eine Vertiefung des Atems, die unbewusst und lustvoll passieren soll, kann wunderbar durch die Nutzung der Stimmlippen jenseits von Sprechen und Singen gelingen. Dabei benötigen wir einen kleinen Trick, um die Hemmschwelle der SeniorInnen abzubauen. Wer mag, verwendet Tiermasken, die selbst gebastelt werden: Dies könnte beispielsweise in einem Treffen von SeniorInnen und Kindergarten oder Schule geschehen, wenn eine Kooperation besteht. Natürlich lassen sie sich ebenso gut fertig kaufen. Versteckt unter der Maske und damit in einer Rolle geborgen, können Tiergeräusche ausprobiert werden und das…

  • Allgemein

    Pustespiel „Segelflieger“ für SeniorInnen

    Das bewusste, langsame Ausatmen wirkt sich auf den Parasympathikus aus, der im zentralen Nervensystem für die Entspannung zuständig ist. Daher präsentiere ich heute ein Spiel von mir, das den Ausatem lustvoll fördert: Wir stellen uns vor, dass wir einen Papierflieger zum Segeln bringen, indem unser Ausatem sein Antrieb ist, der ihn durch die Luft trägt. Wir können kraftvoll ausatmen, um den Flieger stark steigen zu lassen. Oder sanft und anhaltend, um ihn über eine längere Strecke zu bringen. Oder in einem kleinen Rhythmus, um ihn Loopings fliegen zu lassen… Zu Beginn probieren wir eine Ausatem-Technik nach der anderen gemeinsam aus. Anschließend können alle nach eigenem Geschmack experimentieren. Eingeatmet wird grundsätzlich…

  • Allgemein

    Seufzen befreit Herz und Lunge

    In letzter Zeit baue ich in die „Atemfreude“-Stunden gern eine Runde kräftiges Seufzen ein, auch am Anfang einer Lachyoga-Sitzung. Vielleicht ist mir einfach nur besonders zum Seufzen zumute momentan, aber die Damen machen kräftig mit. Natürlich setze ich das Seufzen inhaltlich sinnvoll ein, sodass es am Ende einer Aktivität im Rahmen der Handlung steht. Dabei betone ich mehrfach, dass wir tief und kraftvoll stöhnen und die Luft ausströmen lassen. Gerne nehme ich die Haustechniker als Vorbild, damit die Anwesenden nicht damenhaft leise bleiben, sondern eher wie Walrösser klingen (-; Die Handwerker schnaufen und stöhnen schließlich auch, wenn sie eine neue Badewanne ins Haus tragen oder einen schweren Schrank umstellen. Logisch,…

  • Allgemein

    Weihnachtliche Düfte bewusst erschnüffeln

    Eine weihnachtliche Duftreise lädt zum Schnüffeln und vertieften Atmen an: Mit Zimtstangen, Sternanis, Gewürznelken und Vanillestangen können die SeniorInnen selbst den Gegenstand in der Hand halten und zum Gesicht führen, um zu schnuppern. Auch der Duft von Fruchtpunsch und Glühwein ist sehr intensiv und wird von vielen Menschen gern gerochen. Die Aromen der Natur können mit Tannenzweigen, feuchtem Moos und frisch aufgeschnittenen Äpfel positive Erinnerungen an das Schmücken der Wohnung vor den Feiertagen herauf beschwören. Wer mag, spickt Orangen mit Gewürznelken und gestaltet einen sogenannten „Pomander“. Als besonderes Geschenk kann ein Tee-Adventskalender eingesetzt werden: Er wird als schönes Ritual am Morgen oder Nachmittag aufgebrüht und die Sorte des Tages mit…

  • Allgemein

    Wir haben ab: Improvisierter Besuch auf dem Flugplatz

    Diese Woche waren wir in der Atemfreude-Stunde gedanklich auf einem kleinen Flugplatz unterwegs. Da es laut meiner Moderation kaum technisches Equipment gab, packten wir überall selbst mit an: Hielten Ausschau auf dem Tower, sammelten dicke Äste vom ersten Herbststurm vom Rollfeld, klappten die Tragflächen aus und so weiter. Eine Dame war dabei, deren Sohn tatsächlich eine kleine Propellermaschine besitzt und sie regelmäßig nach Cuxhaven zu einer Freundin fliegt. Sie war natürlich uns allen gegenüber im Vorteil, sodass ich zwischendurch kurz meine Aufgabe als Moderatorin verließ und sie fragte, was wir noch an vorbereitenden Tätigkeiten zu absolvieren hatten, bevor wir in das Flugzeug einsteigen konnten. Sie gab sehr klare Auskünfte, die…

  • Allgemein

    Neue Atemfreude-Stunde: Erntezeit im Bauerngarten

    Heute nehme ich mir die Zeit, um meine letzte „Atemfreude“-Stunde so aufzubereiten, dass aus meinen Notizen ein leicht umsetzbares Konzept wird, das auch andere PädagogInnen anwenden können. Coronabedingt treffen wir uns zum Sport auf der Terrasse der Senioren-Residenz, direkt daneben blüht mein Kräutergarten mit den Bienenstauden. Das Thema „Erntezeit im Bauerngarten“ liegt im Spätsommer/Frühherbst nahe, umso schöner, wenn wir uns direkt aus dem Beet mit Kräutern bedienen können. Für die „Atemfreude“-Stunde werden keine Materialien benötigt, lediglich ein paar Küchenkräuter, die die SeniorInnen sich frisch abzupfen: Entweder von Kräutertöpfen, die im Stuhlkreis weitergegeben werden, oder von Zweiglein, die von der Kursleitung aus dem eigenen Garten mitgebracht und herum gereicht werden. Wie…

  • Allgemein

    Letzte Plätze für den Atemtraining-Workshop im Juli

    Noch sind die letzten Plätze für meinen „Atemfreude“-Workshop am 10.07.2019 um 17:30 Uhr in Hamburg-Niendorf zu ergattern. Wer Lust hat, sich selbst in einer fröhlichen Runde etwas Gutes zu tun und mehr über die Kraft des Atems zu erfahren, ist herzlich eingeladen. Interessierte aus den Bereichen Therapie, Betreuung und Pflege erleben zu Beginn eine exemplarische Atemfreude-Stunde unter dem Motto „Eine Hütte in Finnland“. Nachdem wir die Wirkungen des Konzepts am eigenen Körper erfahren haben, erkläre ich aus meiner Berufspraxis als Logopädin die Hintergründe des Programms. „Atemfreude“ wurde für SeniorInnen und Menschen mit Handicap entwickelt, aber auch Fachkräfte und Ehrenamtliche aus anderen sozialen Bereichen profitieren von den Übungen, die sich leicht…

  • Allgemein

    Blick hinter die Kulissen: Wie ein Bühnenbild entsteht

    Pippi Langstrumpf ist eine Sachensucherin, erzählt Astrid Lindgren. Ich bin definitiv auch eine Sachensucherin, die mit offenen Augen durch die Welt geht. So entdeckte ich vor dem Antiquitätengeschäft im Stadtteil eine Kiste mit der Aufschrift „Zu verschenken“. Daraus zog ich ein großes Stück künstlichen Fells, das sich wunderbar als Unterlage für ein Bühnenbild zum Thema „Tiere“ eignet. Da ich sowieso gerade Übungen für eine Atemfreude mit dem Motto „Karneval der Tiere“ zusammenstellte, passte dieser Fund perfekt. Aus meiner Zeit der Kinder-Parties habe ich diverse Verkleidungsutensilien im Keller sowie einige Rohmaterialien wie diese Masken im Urzustand. Am Montagabend bemalte ich zwei davon mit Acrylfarben, um sie am Dienstagvormittag für die Atemfreude…

  • Allgemein

    Der englische Adel hilft beim Atmen

    Ein Small-Talk-Profi zu sein hilft allen, die täglich mit Senioren arbeiten. Bekanntermaßen stehen in Senioren-Residenzen alle drei Meter Sitzecken mit Sesseln, in denen die BewohnerInnen eine Pause zwischen den Etappen ihres Wegs bis ins Appartement einlegen können. Viele setzen sich auch absichtlich auf besonders frequentierte Flure, in der Hoffnung, dass vorbei eilende Pflegerinnen, Putzfrauen und Pädagoginnen innehalten und einen fröhlichen Schnack anfangen. Wer fünf Mal am Tag an den gleichen Damen und Herren vorbei sprintet, verknappt den Gruß ab dem zweiten Mal erheblich. Dennoch ist hochwertiges Small-Talk-Material Gold wert, auch wenn alle gern über das Wetter und den Blutdruck sprechen. Insofern bin ich den europäischen Adelshäusern sehr dankbar, wenn sie…

  • Allgemein

    Mit Eingeweihten im Garten und Haudegen auf Kreuzfahrt

    Dienstag Vormittag, wir versammeln uns zur „Atemfreude“ im Gymnastiksaal. Zum ersten Mal konfrontierte ich die SeniorInnen mit einem „Atemsprechzeichen“, dazu benutzten wir die liegende Acht und sprachen das Gedicht „Die Ameisen“ von Ringelnatz. Auf einem Blatt im Querformat hatte ich links oben das Gedicht abgedruckt (mindestens in Schriftgröße 14, wie immer), rechts oben mit dem Kugelschreiber schnell zwei Ameisen gezeichnet und die Mitte des Zettels füllte die große, liegende Acht. Dafür, dass die SeniorInnen sehr skeptisch Neuerungen gegenüber sind und keinerlei Toleranz für „Spökenkram“ (norddeutsch für esoterischen Mist) haben, waren sie überraschend begeistert dabei. Und ich mal wieder stolz, sie aus der Komfortzone geholt und neuen Schwung verbreitet zu haben.…